Felix Nussbaum
Das Leben des jüdischen Künstlers Felix Nussbaum war von Verfolgung und Flucht geprägt. 1933 befanden sich Nussbaum und seine Partnerin Felka Platek bereits außer Landes, da ihm das berühmte Villa-Massimo-Stipendium für einen Studienaufenthalt in Rom verliehen wurde. Von dort flohen sie über Frankreich nach Belgien. Dort entsteht in den Jahren 1939 -1944 im Verborgenen ein eindringliches Spätwerk.
1904
Felix Nussbaum wird am 11. Dezember als zweiter Sohn des jüdischen Eisenwarenhändlers Philipp Nussbaum und dessen jüdischer Ehefrau Rahel in Osnabrück geboren.
1922–1928
Nussbaum verlässt das Osnabrücker Realgymnasium ohne Abitur und studiert Malerei und Grafik an der Hamburger Kunstgewerbeschule. Ab 1923 setzt er sein Studium an der Lewin-Funke-Schule und an der Vereinigten Staatsschule der Kunstakademie in Berlin fort. Mit Ausstellungen in der Galerie Goldschmidt und in der Galerie des Kaufhauses Wertheim hat er erste Erfolge.
1929
Beteiligung an den Ausstellungen Frauen in Not in Berlin und an der Vierten Grossen Kunstausstellung Kassel mit dem Selbstbildnis mit Maske, dem Landschaft mit Luftballon und einer Berliner Straße.
1934
Die Preußische Akademie der Künste verleiht ihm für sein Bild Der tolle Platz den Großen Staatspreis und vergibt an ihn das Villa-Massimo-Stipendium, einen Studienaufenthalt in Rom. Ein Feuer im untervermieteten Atelier in Berlin zerstört fast sein ganzes Frühwerk.
1933–1935
Am 17. Mai muss Felix Nussbaum nach einem Streit und Schlägerei mit einem Künstlerkollegen die Villa Massimo verlassen. Nussbaum und seine Partnerin Felka Platek kehren nicht ins Deutsche Reich zurück, emigrieren über Paris nach Ostende. Trotz der Machtübernahme der Nationalsozialisten zieren seine Zeichnungen Titel die Kunstzeitschrift Querschnitt.
1935–1937
Felix Nussbaum und Felka Platek bleiben in Belgien. Am 16. November 1935 erhält er einen belgischen Fremdenpass. Er arbeitet als freier Künstler, Porzellanmaler und Illustrator. 1937 beziehen sie eine Wohnung in der Rue Archimède in Brüssel.
1938
Ausstellung seiner Werke in Amsterdam und mit dem Freien Künstlerbund in Paris.
1939
Geschockt von der Pogromnacht fliehen Nussbaums Eltern von Köln nach Amsterdam. Sie werden zusammen mit dem Bruder und seiner Familie 1944 im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet. Ausstellung der Rue Triste in Brüssel.
1940
Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Belgien wird Nussbaum im Mai in Brüssel verhaftet und als „unerwünschter Ausländer“ in das Lager Saint-Cyprien (Frankreich) deportiert. Im September flieht Nussbaum zurück nach Brüssel.
1942–1944
Die Nussbaums tauchen unter und verstecken sich in der Mansarde in der Rue Archimède. Er versteckt seine Bilder in Depots und hat ein geheimes Atelier in der Rue General Gratry. Jetzt entsteht sein künstlerisches Vermächtnis, wie das Porträt mit dem Nottitel Selbstbildnis mit Judenpaß. Es wird in den 1980er Jahren zu einer Ikone der Verfolgung und der Shoah.
1944
Am 18. April beendet er sein letztes Bild, den sogenannten Triumph des Todes. Am 20. Juni werden Felix Nussbaum und seine Frau denunziert und verhaftet. Am 2. August kommen beide mit dem letzten Zug aus dem Sammellager Mechelen im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau an. Felix Nussbaum wird als Häftling Nummer B-3594 registriert und sein Name taucht auf einer Liste des Lagerkrankenbaus am 20. September letztmalig auf. Das Datum seines Todes ist unbekannt.
1955
Fünf Werke Felix Nussbaums werden in der Ausstellung Fünf Osnabrücker Maler in Osnabrück gezeigt. Seine in Israel lebende Cousine Auguste Moses-Nussbaum sucht nach der Familie und findet die Bilderdepots in Brüssel. Der Rechtsstreit um die Rückgabe aus den Depots dauert bis 1970.
1971
Weder ein großes Museum in Israel noch in Deutschland interessiert sich für die Bilder. Erst eine kleine Gruppe engagierter Menschen in Osnabrück organisiert die erste Ausstellung in der Dominikaner Kirche. Jahr für Jahr werden es mehr Ausstellungen und das Interesse an seinem Werk wächst.
1998
Am 16. Juli wird das von Daniel Libeskind entworfene Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück eröffnet. Jetzt ist Felix Nussbaum ein weltberühmter Maler.
2017
Die Autobiografie von Auguste Moses-Nussbaum Reise mit zwei Koffern erscheint im Wallstein Verlag. Sie berichtet von der Wiederentdeckung der Werke ihres Cousins Felix Nussbaum in Brüssel. Ihre Söhne stellen das Buch im Zentrum für verfolgte Künste persönlich vor.
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Joachim Ringelnatz war ein deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler, der vor allem für humoristische Gedichte um die Kunstfigur Kuttel Daddeldu bekannt ist. Er war bekannt zur Zeit der Weimarer Republik und zählte Schauspieler wie Asta Nielsen und Paul Wegener zu seinen engen Freunden und Weggefährten. Sein teils skurril, expressionistisch, witzig und geistreich geprägtes Werk ist noch heute bekannt.
Milly Steger wurde früh vom Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus gefördert. Ihr Ausnahmetalent sicherte ihr eine Stelle als Stadtbildhauerin in Hagen, wo sie bis heute ihre künstlerischen Spuren im Stadtbild hinterlassen hat. Während sie in ihrer frühen Berliner Zeit Engagement im linken politischen Spektrum zeigte, fehlte ihr in den Jahren 1933-45 eine solche politische Haltung. Dass Steger oft als verfolgte des NS Regimes eingeordnet wird, muss deshalb kritisch gesehen werden.
Das Leben des jüdischen Künstlers Felix Nussbaum war von Verfolgung und Flucht geprägt. 1933 befanden sich Nussbaum und seine Partnerin Felka Platek bereits außer Landes, da ihm das berühmte Villa-Massimo-Stipendium für einen Studienaufenthalt in Rom verliehen wurde. Von dort flohen sie über Frankreich nach Belgien. Dort entsteht in den Jahren 1939 -1944 im Verborgenen ein eindringliches Spätwerk.