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Eröffnung der Ausstellung „Marian Ruzamski 1889-1945“
Die Kunst der Erinnerung
Vernissage
Jüdisches Mädchen im roten Kleid (Lejcia), unsigniert, undatiert, Aquarell 46 x 33 cm, Privatbesitz
8.5.25
–
18:00 Uhr
Marian Ruzamski wurden von den Katastrophen des 20. Jahrhunderts beinahe aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht. Hundert Jahre nach seiner letzten großen Einzelausstellung tritt Ruzamski nun wieder an die Öffentlichkeit – und erstmals vor ein Publikum, das sein Werk in seiner ganzen Bedeutung würdigen kann.
Die dramatischen Umbrüche des vergangenen Jahrhunderts prägten das Leben von Marian Ruzamski: Geboren 1889 in Lipnik bei Bielsko-Biała, stammte er aus einer kulturell vielfältigen Familie. Seine Mutter war eine französische Jüdin, sein Vater ein polnischer Notar. Der junge, hochbegabte Künstler musste 1914 als damaliger Bürger Österreich Ungarns sein Stipendium in Paris abbrechen und Frank reich verlassen, da er mit Kriegsbeginn zum „feindlichen Ausländer“ wurde. Im Ersten Weltkrieg verschleppten ihn russische Truppen nach Charkiw. Aus den Wirren der Revolution kehrte er schwer traumatisiert in den jetzt freien jungen polnischen Staat zurück.
Während der deutschen Besatzung Polens im Zweiten Welt krieg wurde Ruzamski 1943 als Jude und Homosexueller denunziert, von den Nationalsozialisten nach Auschwitz deportiert und später nach Bergen-Belsen verschleppt, wo er vor 80 Jahren am 8. März 1945 kurz vor Kriegsen de starb. Doch obwohl Ruzamskis Leben von Krieg, Verfolgung und Gewalt überschattet war, erzählen seine Werke eine andere Geschichte. Seine Bilder sind geprägt von einer tiefen Humanität, von Szenen des Alltags und einer fast schwebenden Leichtigkeit – als würde ein anderes, friedliches Jahrhundert an uns vorüberziehen.
Wie durch ein Wunder ist ein umfangreiches Werk erhalten geblieben. Über 130 Kunstwerke aus allen Schaffensphasen Ruzamskis werden nun erstmals in einer großen Gesamtschau gezeigt: von den frühesten Zeichnungen aus seinem Kunststudium, über Arbeiten aus der Gefangenschaft während des Ersten Weltkriegs, Werke aus der Zwischenkriegszeit bis hin zu den erschütternden Porträts, die Ruzamski im Lager-Krankenbau des Konzentrationslagers Auschwitz schuf – die von ihm so betitelte „Auschwitz-Mappe“.
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Schlossmuseum in Tarnobrzeg und dem Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau. Sie wird unterstützt von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und der Gerd-Kaimer-Bürgerstiftung Solingen sowie weiteren Förderern.
Initiator der Ausstellung war der große Zeitzeuge und Auschwitz-Überlebende Marian Turski, der am 18. Februar 2025 verstorben ist. Ihm, der sich zeitlebens gegen das Vergessen und für die Erinnerung an die Opfer von Auschwitz engagiert hat, ist diese Ausstellung gewidmet.
Eröffnung: 8. Mai 2025, 18:00 Uhr
80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, am Jahrestag der Befreiung, laden wir gemeinsam mit unseren polnischen Partnern herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Marian Ruzamski. Die Kunst der Erinnerung“ ins Zentrum für verfolgte Künste in Solingen ein. Es sprechen:
Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland
Tim Kurzbach, Oberbürgermeister der Stadt Solingen
Gesandter Rafał Sobczak, Direktor des Polnischen Instituts Düsseldorf
Łukasz Nowak, Stadtpräsident von Tarnobrzeg
Verlesung des Grußwortes von Marian Turski
Rundgang durch die Ausstellung mit Prof. Dr. Tadeusz Zych, Direktor des Tarnowski-Schlossmuseums in Tarnobrzeg und Dr. Jürgen Kaumkötter, Direktor des Museums Zentrum für verfolgte Künste
Im Anschluss laden wir Sie herzlich zu einem Empfang ein.
Jüdisches Mädchen im roten Kleid (Lejcia), unsigniert, undatiert, Aquarell 46 x 33 cm, Privatbesitz
Marian Ruzamski, An der Staffelei, Konzentrationslager Auschwitz, 1943 – 1944, Aquarell auf Karton, 24,5 × 19,5 cm, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau
Marian Ruzamski, Selbstbildnis, Konzentrationslager Auschwitz, 1943 – 1944, Bleistift auf Papier, 25 × 20 cm, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau
Jüdisches Mädchen im roten Kleid (Lejcia), unsigniert, undatiert, Aquarell 46 x 33 cm, Privatbesitz
Marian Ruzamski, Selbstbildnis, Konzentrationslager Auschwitz, 1943 – 1944, Bleistift auf Papier, 25 × 20 cm, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau
Marian Ruzamski, An der Staffelei, Konzentrationslager Auschwitz, 1943 – 1944, Aquarell auf Karton, 24,5 × 19,5 cm, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau
Jüdisches Mädchen im roten Kleid (Lejcia), unsigniert, undatiert, Aquarell 46 x 33 cm, Privatbesitz
Marian Ruzamski, An der Staffelei, Konzentrationslager Auschwitz, 1943 – 1944, Aquarell auf Karton, 24,5 × 19,5 cm, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau
Marian Ruzamski, Selbstbildnis, Konzentrationslager Auschwitz, 1943 – 1944, Bleistift auf Papier, 25 × 20 cm, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau
Das Zentrum für verfolgte Künste zeigt erstmals in Deutschland das gesamte Werk von Marian Ruzamski, der 1943 nach Auschwitz verschleppt wurde und 1945 in Bergen-Belsen verstarb.