Hinter Mauern. Geschlossene Grenzen als Gefahr für die offene Gesellschaft
Mit dem Historiker Frank Wolff
Die Autoren Frank Wolff und Volker M. Heins untersuchen in ihrem gerade erschienenen Buch, wie Grenzen Gesellschaften verändern. „Wir müssen diese Bilder aushalten“, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer im November 2021 angesichts frierender Geflüchteter an der Grenze zwischen Polen und Belarus. Seine Worte machen deutlich, was oft in Vergessenheit gerät: Grenzen sind nicht nur Hindernisse für Menschen, die sie von außerhalb überwinden wollen. Das Drängen der EU auf „sichere Außengrenzen“ untergräbt auch das europäische Versprechen auf Frieden und Rechtsstaatlichkeit. Letztendlich gefährden befestigte Grenzen gerade jene demokratischen Werte und Strukturen, die sie zu schützen vorgeben.
Nach der Lesung mit Frank Wolff möchten wir mit ihm, Barbara Eufinger und Hanna Sauer darüber ins Gespräch kommen, wie wir mit dem aktuellen Drang der EU nach Abschottung und der damit einhergehenden Entmenschlichung flüchtender Personen umgehen können und was dem entgegenzusetzen ist.
Frank Wolff ist Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte am Historischen Seminar und am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien in Osnabrück. Er forscht zu historischen Grenzen, jüdischer Geschichte und Recht in der Gesellschaftsgeschichte.
Barbara Eufinger ist im Vorstand des Vereins „Solingen hilft e.V.“ aktiv, der unter anderem in griechischen Flüchtlingscamps medizinische Hilfe organisiert und die Auswirkungen der europäischen Abschottungspolitik auf Geflüchtete, die griechische Gesellschaft, aber auch die immense Spendenbereitschaft der Solinger:innen im Laufe der letzten Jahre beobachten konnte.
Hanna Sauer ist Co-Kuratorin der Ausstellung „Solingen '93“, die sich mit dem Mordanschlag auf Familie Genc befasst, der 1993 in einem Klima der politischen Ausgrenzung und Abwehr nur drei Tage nach der massiven Beschneidung des deutschen Asylrechts stattfand.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit „Solingen hilft e.V.“ und dem Katholischen Bildungswerk Wuppertal/Solingen/Remscheid statt. Der Eintritt ist frei.
Das Magazin „ttt – titel, thesen, temperamente“ brachte am 2.7.2023 einen Beitrag über das Buch „Hinter Mauern“.
Material
Pressespiegel
Aktuelles
Wechselausstellung
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Marian Ruzamki – Kunst der Erinnerung
Erste monografische Ausstellung Marian Ruzamskis außerhalb Polens
Das Zentrum für verfolgte Künste zeigt erstmals in Deutschland das gesamte Werk von Marian Ruzamski, der 1943 nach Auschwitz verschleppt wurde und später in Bergen-Belsen verstarb.
Lichterfest
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Solingen feiert Chanukka
Sonderöffnungstag in den Weihnachtsferien
Die Stadt Solingen lädt gemeinsam mit der Jüdischen Kultusgemeinde zum traditionellen Lichterfest Chanukka ein, das zum ersten Mal im Zentrum für verfolgte Künste stattfindet.
Führung
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Öffentliche Führung „Solinger Künstler in der Kunstregion Rheinland 1933-1945“
Sonderöffnungstag ab 13 Uhr
Die öffentliche Führung im Zentrum für verfolgte Künste zeigt Werke Solinger Künstler:innen aus der Sammlung von Heinz-Willi Müller